
Der Schmerz kommt plötzlich und schießt vom Gesäß bis in die Fersen. Mit einem eingeklemmten Ischiasnerv – in der Medizin Ischialgie genannt – gehen verschiedene Beschwerden einher, vorrangig aber ein schmerzhaftes Empfinden, das vom hinteren Becken in den Oberschenkel zieht. Genauso verschieden wie die Symptome, können auch die Gründe für die Ischialgie sein. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Ursachen die Beschwerden haben können, wie eine Behandlung aussehen kann und was Sie selbst vorbeugend und im Falle des Falles tun können.
Inhalt
Was ist der Ischias?
Der Ischiasnerv ist der größte und dickste Nerv des menschlichen Körpers. Er ist ein sogenannter peripherer Nerv, gehört zu den Nerven, die sich außerhalb des Gehirns befinden und erfüllt eine der wichtigsten Aufgaben im Körper: Er übermittelt alle Anweisungen und Empfindungen des Gehirns über das Rückenmark an unsere Beinmuskulatur. Einfacher gesagt, der Ischias Nerv ermöglicht das Wahrnehmen von Gefühlen in den Beinen.
Der Ischias Nerv erstreckt sich vom Rückenmark (beginnend zwischen dem vierten Lendenwirbel und dem zweiten Kreuzbeinwirbel) über das Gesäß in den Oberschenkel, wo er sich in weitere Stränge spreizt und durch das ganze Bein bis zum Fuß verläuft.
Eingeklemmten Ischiasnerv erkennen
Durch das plötzliche und scharfe Auftreten der Schmerzen im Lendenbereich verwechseln viele Betroffene die Ischialgie mit einem Hexenschuss. Tatsächlich sind das aber zwei völlig unterschiedliche Beschwerde-Arten und haben verschiedene Schmerz-Quellen. Dementsprechend fällt auch die Behandlung beim eingeklemmten Ischias anders aus.
Symptome
Die Symptome bei einem eingeklemmten Ischiasnerv können unterschiedlich ausfallen. Am häufigsten ist es ein blitzartiger Schmerz, der sich vom Gesäß in den hinteren Oberschenkel erstreckt, manchmal sogar bis hinunter zum Fuß. Im Vergleich zum Hexenschuss, strahlt der Schmerz bei der Ischialgie in umliegende Körperregionen aus.
Der Schmerz wird auch als ziehend oder lähmend bezeichnet. Je nach Schweregrad und Dauer der Beschwerden können auch Kribbeln und Taubheitsgefühle hinzukommen. Selbst kleine Anspannung, wie Niesen, Husten oder Drücken beim Toilettengang, können den Schmerz vergrößern. Besonders stark ausgeprägt sind die genannten Schmerzen nach längerem Liegen wie zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen oder beim Sitzen. Viele Betroffene können meistens nur mit Mühe aufrecht stehen und nehmen eine seitwärts gekrümmte Schonhaltung ein, was auf Dauer unweigerlich zu mehr Beschwerden führt.
In schweren Fällen können die Lähmungserscheinungen zu Inkontinenz und Problemen bei der Stuhlentleerung führen. Umso wichtiger ist hier eine schnelle Diagnose und anschließende Behandlung.
Ursachen
Mitunter am häufigsten ist ein Bandscheibenvorfall verantwortlich für den eingeklemmten Ischiasnerv. Wenn die Bandscheiben-Hülle porös wird und der Gel-artige Kern hervortritt, drückt er auf die umliegenden Nerven. Auch der Ischias kann davon betroffen sein. Es kommt zu den typischen Schmerzen im Gesäß und Bein. Ursache für einen Bandscheibenvorfall ist meistens eine falsche Belastung und zu wenig Bewegung.
Auch eine Entzündung der umliegenden Muskeln oder Gelenke kann sich auf den Ischiasnerv auswirken. Ebenso ist oft der naheliegende Piriformis-Muskel im angeschwollenen Zustand Schuld an den Beschwerden. Als Piriformis-Syndrom bekannt, drückt der Muskel, der für die Außenrotation des Hüftgelenks zuständig ist, auf den Ischias und löst damit die Symptome aus. Anschwellen kann der Piriformis durch eine Entzündung oder – paradoxerweise – durch Sport beziehungsweise eine zu hohe Belastung beim Sport.
Ischialgie selber behandeln
Je nach Intensität der Schmerzen und Beschwerden können Sie selber einiges tun, um sich zumindest für den Moment Linderung zu verschaffen. Oft verschwindet der Schmerz nach ein paar Tagen oder Wochen von alleine wieder. Um in dieser Zeit Ihrem Körper nicht noch weiter zu schaden, können Sie auf ein paar Hilfsmittel zurückgreifen.
Entlastende Positionen einnehmen
Um die Schmerzen zu lindern, die durch einen eingeklemmten Ischiasnerv verursacht werden, hilft als sofortige Maßnahme die sogenannte Stufenlagerung. Hierbei werden die Unterschenkel mit einem 90-Grad-Winkel zu den Oberschenkeln aus der Rückenlage heraus auf einem Stuhl oder Hocker gelagert. Während dieser Übung sollten Sie immer wieder aufstehen.
Machen Sie leichte Dehnübungen und gehen Sie, wenn möglich, spazieren. Das Tragen und Heben von schweren Gegenständen und auch längere Bettruhe sollten Sie allerdings vermeiden.
Wärme
Um die Muskeln zu entspannen und damit die Linderung der Schmerzen zu fördern, empfiehlt es sich, Wärmepflaster oder Wärmeflaschen zu benutzen. Die Wärme fördert bekanntlich die Durchblutung und hilft dabei, Verspannungen zu lösen. Neben der Wärme können auch Kältebehandlungen die Heilung der Ischias Schmerzen unterstützen. Besonders wenn die Schmerzen durch eine Entzündung verursacht werden, sollten Sie eher kühlen, um den Entzündungsherd einzudämmen.
Medikamente
Natürlich helfen Schmerzmittel bei akuten Schmerzen und sind auch sinnvoll, um überhaupt in der Lage sein zu können, sich wieder zu bewegen. Denn in dem Moment auf Bewegung zu verzichten, wäre kontraproduktiv. Allerdings sind Medikamente keine Dauerlösung. Und je nach Schmerzintensität reichen herkömmliche, nicht verschreibungspflichtige Mittel nicht aus.
Auch im Falle einer Infektion als Ursache für die Ischialgie können Medikamente Abhilfe verschaffen. Genauer gesagt werden spezielle Antibiotika gegen die Infektion eingesetzt.

Wann zum Arzt?
Dauert der Schmerz lange an oder kommt immer wieder, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen. Der kann mittels MRT, Röntgen und CT eine genaue Diagnose stellen, die Quelle der Reizung ermitteln und einen konkreten Behandlungsplan aufstellen. Ein chirurgischer Eingriff wird meist als allerletzte Lösung angesehen. Sollten Ihre Beschwerden allerdings so weit gehen, dass Sie unter Inkontinenz und Lähmungen leiden, ist eine OP mittels eines minimalinvasiven Eingriffs oft unumgänglich.
Vor allem sollen frühzeitige Maßnahmen verhindern, dass sich die Beschwerden im Schmerzgedächtnis festsetzen. Der Arzt kann Ihnen eine Physiotherapie verschreiben, bei der Sie Übungen an die Hand bekommen, die der Genesung helfen. Auch Schmerztherapien und Akupunktur kommen zum Einsatz. Wichtig dabei ist, dass vorab der genaue Grund für die Ischialgie festgestellt wird.
Ischialgie vorbeugen
Damit es möglichst gar nicht erst zu Rückenbeschwerden kommt, können Sie durch regelmäßigen Sport und eine rückenfreundliche Haltung dafür sorgen, dass Ihre Muskulatur gestärkt wird. Eine starke Rückenmuskulatur stützt Ihre Wirbelsäule und verhindert dadurch mögliche Bandscheibenvorfälle, Zerrungen und Verspannungen. Dabei muss es kein tägliches Workout sein. Kleine Übungen und neue Verhaltensweisen lassen sich ganz einfach in den Alltag einbauen.
Bewegung gegen eingeklemmten Ischias
Auf der Arbeit sollten Schmerz-Gefährdete genügend Pausen einlegen, um mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu bringen. Machen Sie zwischendurch leichte Dehnübungen, um Rückenschmerzen beim Sitzen zu verhindern. Um zusätzlich mehr Dynamik am Arbeitsplatz zu erlangen, empfiehlt sich ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Dadurch wird das Arbeiten im Stehen und Sitzen während der Arbeitszeit ermöglicht und für mehr Abwechslung gesorgt. Achten Sie bei der Haltung im Stehen darauf, dass Sie Ihren Rücken und Nacken aufrecht und gerade halten. Wichtig ist, dass der Rücken und der Kopf nicht nach vorne gezogen werden, um die Bildung eines Hohlkreuzes zu vermeiden.

Richtiges Sitzen gegen Ischialgie
Vermeiden Sie statisches Sitzen. Achten Sie darauf, dass die Beine mit der Sitzfläche immer einen 90-Grad-Winkel bilden. Auch der Rücken und die Sitzfläche sollten über einen 90-Grad-Winkel zueinander stehen. Ihr Rücken sollte konstant Kontakt zur Rückenlehne haben. Damit sorgen Sie dafür, dass Ihre Wirbelsäule optimal gestützt wird.
Integrieren Sie dynamisches Sitzen in Ihren Arbeitsalltag. Ein ergonomischer Bürostuhl sowie ein ergonomischer Hocker helfen Verspannungen zu vermeiden und eine gesunde Körperhaltung zu erlangen, indem sie sich an Ihren Körper anpassen lassen. Zudem sind viele Modelle, wie die des Herstellers Haider Bioswing, mit einer Sitzmechanik ausgestattet, die Bewegungen fördert.
Diese Stühle verfügen über ein Sitzwerk, das alle Bewegungen aufnimmt und in Form eines Echos an den Körper zurück reflektiert. Es findet also ein Bewegungskreislauf statt, das sogenannte Bioswing Feedback. Durch ständige Bewegungsimpulse, die von dem Bioswing Sitzwerk ausgehen, bleibt die Muskulatur in Bewegung und wird nebenher trainiert.
Hier weitere Bürostühle von Haider Bioswing entdecken
Sie selbst sind für Ihre Rückengesundheit verantwortlich. Wir können Sie mit den richtigen Sitzmöbeln dabei unterstützen. Kontaktieren Sie bei Fragen unser erfahrenes Fachpersonal und lassen Sie sich zum richtigen Bürostuhl beraten. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!